NORA, UNSER WUNSCHKIND

Ein Gespräch mit Pflegeeltern Silke und Hartmut Seefeldt

Nora wurde zehn Wochen zu früh geboren. Die Sauerstoff-Versorgung reichte nicht mehr aus. Kurze Zeit später kamen Hirnblutungen. Nora ist jetzt 11 Jahre alt, sie kann nicht laufen, nicht sprechen und ist pflegebedürftig. Es ist ein Wunder, wie gut sie sehen und hören kann. Sie nimmt die Umwelt mit wachen Augen und Ohren wahr. Sie zeigt, was sie will und was nicht. Seit dem 9. Monat lebt sie bei ihren Pflegeeltern Silke und Hartmut Seefeldt. Sie sagen: „Jedes Kind ist einzigartig und Nora ist unser Wunschkind“. Das Ehepaar Seefeldt hat einen bewundernswerten Umgang mit dem Leben und ihren Mitmenschen. Wie die Familie ihren Alltag meistert und welche Erfahrungen sie gemacht haben, lesen Sie in unserem Interview.

 

Liebe Frau Seefeldt, Sie haben die Pflegschaft von Nora übernommen – eine große Verantwortung. Was hat Sie dazu bewegt?
Kurz gesagt: Wir sind Familienmenschen. Mein Mann Hartmut und ich haben unsere Kinder liebevoll und behütet aufgezogen, beruflich viel Erfahrung in sozialen Einrichtungen gesammelt. Kinder, die Angst, Chaos und Einsamkeit erlebten, fanden bei uns über das Jugendamt Obhut. Der bunte Familienmix war für uns alle eine Herausforderung und Bereicherung zugleich. Noras Geschichte hat uns sehr bewegt. Wir wussten, dass wir eine große Verantwortung übernehmen. Es folgten  Vorbereitungskurse und gründliche Vorgespräche beim Jugendamt. Nora ist unser Wunschkind.

Herr Seefeldt, als Nora dann da war, wie sah ihr Alltag aus?
Bunt. Familien mit Kindern mit Behinderung verbringen viel Zeit in medizinischen Institutionen. Wichtig ist, neben einer liebevollen Betreuung, die gesundheitliche Versorgung und die Therapien. Es gab viele Krankenhausaufenthalte, Physiotherapie, Ergotherapie. Suchen, fragen, ausprobieren. Dabei haben wir sehr viel Unterstützung erfahren.

Wie sieht die Unterstützung aus, Frau Seefeldt?
Die Unterstützung, die wir für unsere Nora brauchen, ist vielfältig und hört nie auf. Es geht um Noras tägliche Versorgung und das körperliche Wohlbefinden. Dabei schätzen wir die Zusammenarbeit mit unserer Krankenkasse, Ärzten, Therapeuten und Versorgern.

Herr Seefeldt, mit den Jahren verändern sich die körperlichen Herausforderung von Nora. Das heißt, Sie müssen sich immer wieder der Entwicklung anpassen. Worauf kommt es an?
Nora ist ein schwerstbehindertes Mädchen und braucht uns rund um die Uhr. Eine große Erleichterung ist die Vielzahl an medizinischen Hilfsmitteln. Sie lassen sich individuell anpassen wie wir sie brauchen. Wir sind sehr glücklich, das Team von Incort für Orthopädie- und Reha-Technik an unserer Seite zu  haben. Mit modernster Technik und individueller Beratung finden wir immer die optimale Lösung für Nora.

Frau Seefeldt, haben Sie einen persönlichen Ansprechpartner bei Firma Incort? Was schätzen Sie am meisten?
Ich formuliere es mal so: Erst kennenlernen, dann verstehen und dann unterstützen. Wir brauchen Menschen, die unsere Situation, die Bedürfnisse von Nora erkennen und uns optimale Lösungen aufzeigen. Dabei sind Menschlichkeit und Herzlichkeit wichtig. Wenn Jan Meinke von Incort Kinderversorgungen zu Besuch ist, freut sich nicht nur unser Hundemädchen Anna. Seine aufgeschlossene Art und sein Einfühlvermögen geben Nora ein gutes Gefühl. Er ist sehr hilfsbereit, hat viele Ideen, unterstützt uns bei Formalitäten und informiert uns über neue Regelungen. Wir fühlen uns wohl und werden sehr gut beraten.

Uns ist es sehr wichtig, dass Nora Vieles erleben darf, was andere Kinder auch erleben können. Und wir freuen uns, dass es Hilfsmittel gibt, die uns zum Beispiel Urlaube mit Nora in unserem Wohnmobil ermöglichen. Denn Nora liebt es unterwegs zu sein, aus dem Fenster zu schauen und zu entdecken. Jan Meinke von Incort hat uns ermutigt und bei der Beantragung eines speziellen Kindersitzes unterstützt. Für uns sind diese Ausflüge mit Nora eine kleine Auszeit vom Alltag.

Frau Seefeldt, was würden Sie anderen betroffenen Eltern aus Ihrer Erfahrung ans Herz legen?
Reden, reden, reden. Uns ist immer wichtig, dass wir viel miteinander sprechen und keiner etwas in sich hineinfrisst. Gemeinsam experimentieren wir, um einen Weg zu finden, mit dem wir alle zufrieden sind. Nora ist ein sehr liebes Mädchen und freut sich besonders über Kontakte. Oft wissen die Menschen nicht, wie sie auf Nora zugehen können. Ich übernehme dann einfach diese kleine Hürde und machen den ersten Schritt auf sie zu. Das hilft sehr, Barrieren zu überwinden und Bedenken abzubauen. Dazu kann ich allen nur raten.

Herr Seefeldt, was findet Nora besonders toll?
Sie mag deftig Püriertes, fährt gerne im Auto, liebt es mit unserer Tochter zu schmusen und lachen. Ein glucksendes Kinderlachen – so wunderbar ansteckend. Nora ist gerne im Wasser. Jetzt im Sommer genießen wir mit ihr oft den Pool. Gute Idee, heute scheint die Sonne.

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